Du möchtest alles über Tennissaiten erfahren?
Dann haben wir hier genau das Richtige für dich!
Tennissaitenwissen im Detail
Naturdarm-Saite
Naturdarmsaiten werden aus Rinderdarm gefertigt – und gelten bis heute als Benchmark für Elastizität, Spielgefühl und Spannungsstabilität. Das Ergebnis: ein extrem komfortables, armschonendes Setup mit viel Touch und lebendigem Ballkontakt.
Der Haken ist klar: Preis & Pflege. Deshalb ist Naturdarm meist etwas für Genießer:innen oder ambitionierte Spieler, und im Profibereich wird er heute häufig als Hybrid gespielt – also Naturdarm + Kunstsaite (z. B. wegen Haltbarkeit und mehr Kontrolle).
Ideal für: Spieler, die Komfort, Touch und konstant hohes Feedback suchen.
Nylon-Saiten
Klassische Nylonsaiten (Polyamid) sind der bewährte Allround-Klassiker: Meist mit einfasrigem Kern und Ummantelungen, die je nach Aufbau das Spielgefühl gezielt beeinflussen.
Was sie so beliebt macht: gute Elastizität, solide Haltbarkeit und ein sehr fairer Preis. Und je hochwertiger/aufwändiger die Ummantelungen, desto näher kommen moderne Nylonsaiten in Richtung Multifilament-Feeling (mehr Komfort, mehr Touch).
Für wen passt’s?
Junioren & Hobbyspieler: unkompliziert, komfortabel, zuverlässig
Hybrid-Setups: super als Quersaite, wenn du Komfort und Preis/Leistung optimieren willst
Typische Eigenschaften
Elastisch → gute Beschleunigung / easy Power
Armschonend → angenehm gedämpft
Haltbar → robust im Alltagsspiel
Ideal für: Freizeitspieler & Allrounder, die einen verlässlichen Mittelweg suchen.
Monofile (Polyester-)Saiten
Monofile Saiten (Polyester / Co-Poly) sind die “Performance-Klasse” unter den Tennissaiten. Meist besteht die Saite aus einem Polyester-Strang mit dünnen Beschichtungen. Die ersten Poly-Saiten waren zwar extrem haltbar, fühlten sich aber oft hart und wenig komfortabel an. Genau deshalb gibt’s heute fast überall Co-Polyester: Polyester mit Materialzusätzen für mehr Gefühl, bessere Rückmeldung und moderneres Spielverhalten.
Was moderne Co-Polys so spannend macht:
Viele Durchmesser (auch sehr dünn) → mehr Gefühl & mehr Spin-Potenzial
Viele Formen/Oberflächen: rund, eckig, rough, verdreht → gezielt Spin, Kontrolle oder Pop
Häufig ist die Ausrichtung schon am Produktnamen erkennbar (Spin/Control/Power) oder über Skalen/Punkte auf der Verpackung.
Typische Eigenschaften
Kontrolle & Spin stehen meist im Fokus
Die Saite kerbt sich ein, bevor sie reißt (sichtbare Einkerbungen)
Auch in dünneren Stärken oft überraschend haltbar
Preis: von Budget bis High-End – je nach Mix, Beschichtung und Verarbeitung.
Ideal für: moderne Grundlinienspieler mit schnellen Schwüngen und viel Spin.
Multifilament-Saiten
Multifilament-Saiten bestehen aus vielen ultradünnen Fasern, die anschließend mit robusten Materialien ummantelt werden. Das Ziel: so nah wie möglich an das Spielgefühl von Naturdarm herankommen – mit viel Komfort und einem richtig satten Ballkontakt.
Was du in der Praxis bekommst:
Sehr armschonend → angenehm, wenn du Komfort suchst oder sensibel bist
Hohe Elastizität → spürbar leichte Power und gutes Ballgefühl
Beim Verschleiß reißen Multis meist nicht “clean” durch, sondern fasern auf (durch Reibung und Bewegung der Saiten).
Auch bei Multis gibt es klar unterschiedliche Ausrichtungen (z. B. mehr Power, mehr Kontrolle, mehr Haltbarkeit) – meistens erkennst du das am Produktnamen oder an den Hersteller-Skalen auf der Verpackung.
Preislich liegen Multifilament-Saiten im Mittelfeld, sind aber häufig etwas teurer als Monos.
Ideal für: Allrounder und Spieler, die Komfort & Power wollen.
Hybridbespannungen
Von einer Hybrid-Bespannung sprechen wir, wenn du zwei unterschiedliche Saiten spielst: eine für die Längssaiten und eine für die Quersaiten. Das ist dann spannend, wenn du Eigenschaften gezielt kombinieren willst – statt dich für “entweder oder” zu entscheiden.
myRacket-Prinzip dabei:
Die Haupt-Eigenschaft, die du am meisten spüren willst (z. B. Spin), kommt meist auf die Längssaiten.
Die zweite Eigenschaft (z. B. Power oder Komfort) ergänzt du über die Quersaiten.
Typische Hybrid-Kombis
Spin / Power
Power / Kontrolle
Spin / Kontrolle
Der zweite große Grund für Hybrid: mehr Haltbarkeit – gerade wenn du die Saiten “auffrisst”. Dafür setzt man oft auf runde oder weichere Quersaiten, um Reibung und Kerbverschleiß etwas zu reduzieren.
Und ja: Die Möglichkeiten sind riesig. Manche Hersteller verkaufen sogar fertige Hybrid-Sets. Wenn du noch keine Hybrid-Erfahrung hast, lohnt sich aber eine kurze Beratung – dann triffst du schneller die Kombi, die wirklich zu deinem Spiel passt.
Ideal für: Spieler, die aus zwei Saiteneigenschaften das Beste kombinieren möchten.
Saitendurchmesser (Saitenstärke)
Die gängigen Saitendurchmesser liegen grob zwischen 1,10 mm und 1,40 mm – und viele Saiten gibt’s deshalb auch in mehreren Stärken (gleiche Saite, anderes Spielgefühl).
Oft findest du neben mm auch die Gauge-Angabe. Wichtig: Gauge ist “umgekehrt” – je höher die Gauge-Zahl, desto dünner die Saite. Den exakten mm-Wert drucken die Hersteller aber fast immer ebenfalls auf die Packung.
Faustregel (myRacket-Logik):
Dünner = mehr Spielbarkeit (Gefühl/Spin/Power)
Dicker = mehr Haltbarkeit (robuster, länger spielbar)
Der “Sweet Spot” für viele Spieler liegt in der Mitte bei ca. 1,24 mm bis 1,27 mm.
Reißt dir die Saite zu schnell, ist der einfachste Hebel oft: eine Stärke dicker gehen.
Wichtig dabei: Die Haltbarkeit hängt nicht nur von der Saite selbst ab, sondern auch stark vom Schläger – vor allem von:
Saitenbild (offen = mehr Bewegung/Reibung = tendenziell schnellerer Verschleiß)
Kopfgröße (größer = mehr Saitenbewegung)
Heißt konkret: Bei großem Schlägerkopf und offenem Saitenbild macht es oft Sinn, direkt mit einer etwas dickeren Saite zu starten.
Noch gut zu wissen:
Die Durchmesserangaben kommen vom Hersteller und sind nicht normiert (können leicht variieren).
Bei eckigen/strukturierten Saiten hängt der Wert davon ab, wo gemessen wird (Kante vs. Fläche) – deshalb können Zahlen je nach Messpunkt unterschiedlich wirken.
Bespannungsintervalle – wann neu bespannen?
- Freizeitspieler: alle 10-15 Wochen
- Mannschaftsspieler: alle 4–6 Wochen
- Vielspieler: je nach Verschleiß deutlich schneller
„Faustregel: So oft im Jahr neu bespannen, wie du pro Woche spielst.“
Besaitungshärte (String Tension) – der wichtigste Einstellparameter
Die Besaitungshärte ist die Zugspannung, mit der eine Saite eingespannt wird.
Sie beeinflusst das Spielgefühl deutlich – allerdings anders, als viele denken.
Was wirklich stimmt:
- Höhere Spannung erhöht Kontrolle, weil das Saitenbett sich weniger bewegt
- Niedrigere Spannung erhöht Komfort und gefühlte Power
- Die tatsächliche Ballgeschwindigkeit ändert sich nur minimal – aber das Gefühl ändert sich deutlich
Spielpraxis:
- Hoch gespannt: direkter, präziser, kleine Fehler werden sofort spürbar
- Niedrig gespannt: kraftvoller, weicher, größerer Sweetspot
Merke:
Die Spannung bestimmt wie stark du die Materialeigenschaften der Saite wahrnimmst – aber sie ändert nicht die Stiffness der Saite.
Saitensteifigkeit (String Stiffness) – die DNA jeder Saite
Die Steifigkeit beschreibt, wie stark sich eine Saite beim Ballkontakt dehnt.
Sie ist eine Materialeigenschaft, die nicht durch die Besaitungshärte verändert wird.
Physikalische Zusammenhänge:
- Hohe Stiffness: kurze Kontaktzeit, weniger Energieaufnahme → direkter, kontrollierter
- Niedrige Stiffness: längere Kontaktzeit, höhere Energieaufnahme → mehr Power, weicheres Spielgefühl
Im Spiel bedeutet das:
- Steife Saite: präzise, spinfreundlich, aber belastender
- Weiche Saite: komfortabel, kraftvoll, aber weniger kontrollorientiert
myRacket-Insight:
Eine Saite ist nicht „gut“ oder „schlecht“ – sie muss zur Schlägersteifigkeit, deinem Schwung, der Balltrefferqualität und deiner Belastbarkeit passen.
Spannungsverlust (Tension Loss) – wie lange hält dein Feeling?
Alle Saiten verlieren Spannung – ein Teil direkt beim Bespannen und bei den ersten Schlägen.
Danach flacht der Verlauf ab, aber mit jedem Schlag wird das Saitenbett etwas weicher.
Was zählt:
Nicht der reine Prozentverlust, sondern wie sich dadurch die Steifigkeit verändert.
Je stabiler die Spannung, desto länger bleibt dein Schläger so, wie du ihn kennst.
myRacket-Empfehlung:
Vielspieler sollten regelmäßig nachbespannen, selbst wenn die Saite nicht reißt.
Energierückgabe (Energy Return) – Effizienz trifft Gefühl
Misst, wie effizient eine Saite gespeicherte Energie wieder an den Ball abgibt.
Aber: hohe Effizienz ≠ automatisch mehr Power.
Hintergrund:
- Bei steifen Saiten fließt mehr Energie in die Ballkompression (→ Energieverlust)
- Bei weichen Saiten fließt mehr Energie in die Dehnung der Saite (→ höhere Rückgabe)
Im Spiel:
Effiziente, weiche Setups erzeugen mehr „free power“ und Komfort.
Steifere Setups geben dir präzisere Rückmeldung und ein direkteres Timing.
Spin-Potenzial – Snap-Back & Grip
Das Spinpotenzial hängt vom Verhältnis der Reibungskräfte ab:
Spin Potenzial = Reibung Ball–Saite (Grip) / Reibung Saite–Saite (Gleitfähigkeit)
Ideal:
Hoher Ball-Grip (raue Oberfläche oder spezielles Coating)
Geringe Saite-zu-Saite-Reibung (Mains gleiten leicht & schnappen zurück)
Das Ergebnis:
➡️ Saiten „springen“ nach dem Schlag zurück, greifen den Ball stärker und erhöhen die Rotation.
Kirschbaum – Saiten, die Physik fühlbar machen
Mehr Power & Komfort
Wenn du den Ball gerne mit leichtem Schwung spielst und dabei ein weiches, komfortables Feedback suchst, sind weichere Modelle wie die Kirschbaum Touch Multifibre perfekt. Sie bietet eine hohe Energierückgabe, minimale Steifigkeit und maximale Ballbeschleunigung – ideal für Verletzungsprävention und maximalen Komfort.
Ebenfalls kraftvoll spielt die Kirschbaum Synthetic Gut: ein klassischer Allrounder mit ausgewogener Härte und solider Langlebigkeit. Wer eine Mischung aus Komfort und Kontrolle sucht, findet mit dem Kirschbaum Gut Feeling Hybrid eine spannende Lösung – ein Mix aus Polyester und Multifilament, der Power liefert und trotzdem präzise bleibt.
Mehr Spin & Kontrolle
Du willst den Ball dominieren und mit Topspin arbeiten? Dann sind profilierte und raue Saiten deine Wahl. Die Kirschbaum Black Shark 1.25 ist ein Spin-Monster: ihre gezackte Oberfläche erhöht die Reibung am Ball, während die Saiten untereinander leicht gleiten – das perfekte Rezept für maximales Snap-Back und Rotation.
Wer noch mehr Kontrolle und eine stabilere Spannung will, greift zur Kirschbaum Max Power Rough – eine Co-Polyester-Saite mit hoher dynamischer Steifigkeit, rauem Finish und konstantem Spielverhalten auch bei Turniereinsatz. Etwas weicher, aber mit sehr stabilem Feedback spielt die Kirschbaum Evolution, ein
moderner Co-Polyester-Mono, der besonders für schnelle, kontrollorientierte Spieler passt.
Mehr Haltbarkeit & Konstanz
Für Vielspieler und Turnierspieler zählt vor allem Konstanz. Hier überzeugen Saiten wie die Kirschbaum Pro Line II, die eine ausgewogene Steifigkeit mit sehr geringem Spannungsverlust verbindet – dadurch bleibt das Spielgefühl wochenlang konstant. Noch präziser arbeitet die Kirschbaum Max Power, die durch ihren High-Modulus-Co-Polyester fast keine Spannung verliert und selbst bei aggressivem Grundlinienspiel die Kontrolle bewahrt. Wer einen Klassiker mit guter Power-Control-Balance sucht, liegt mit der Kirschbaum Super Smash Orange goldrichtig – ein zeitloser Allround-Poly mit robuster Performance.
myRacket-Empfehlungen – so findest du deine perfekte Saite
Wenn du mehr Power und Komfort suchst, wähle eine Saite mit geringer Steifigkeit und hoher Energierückgabe. Weiche Multifilamente oder Hybrids erzeugen mehr Ballbeschleunigung und schonen den Arm. Für dich sind Modelle wie die Touch Multifibre oder das Gut Feeling Hybrid ideal – sie verwandeln jeden Schlag in saubere, flüssige Power.
Willst du Spin und Kontrolle auf Tour-Niveau, brauchst du Saiten mit hohem Spinpotential – also raue Oberfläche und geringe Saite-zu-Saite-Reibung. Die Black Shark oder Max Power Rough sind dafür gebaut: sie greifen den Ball brutal an und schnellen nach dem Kontakt explosiv zurück – perfekt für aggressive Topspinspieler.
Wenn dir Haltbarkeit und gleichbleibendes Feeling wichtiger sind als Maximalspin, greife zu glatten, spannungsstabilen Polyestern wie der Pro Line II oder der Max Power. Diese Saiten halten ihr Spielgefühl lange konstant und sind besonders für Turnierspieler und High-Performance-Rackets entwickelt.
Und wenn du einfach ein ausgewogenes, verlässliches Setup suchst, das Power, Kontrolle und Spin harmonisch verbindet, dann ist die Kirschbaum Evolution dein Schlüssel – ein moderner Allround-Poly, der dein Spiel nicht verändert, sondern es vervollständigt.