Du möchtest alles über deinen Tennisschläger erfahren?
Dann haben wir hier genau das Richtige für Dich!
Tennisschlägerwissen im Detail
Gewicht – die Basis jeder Bewegung
Das Gewicht ist der Widerstand gegen eine Bewegung in einer geraden Linie – also: wie leicht oder schwer sich dein Schläger bewegen lässt.
- Schwerer → stabiler beim Ballkontakt, weniger Vibration, mehr „Plow-Through“, aber mehr Kraftaufwand.
- Leichter → wendiger, schneller zu beschleunigen, aber oft weniger stabil.
Gewicht beeinflusst zwar Balance und Schwunggewicht, aber für sich allein ist es selten das, was du beim Schwung direkt spürst.
→ Mehr Masse erfordert mehr Energie, um dieselbe Geschwindigkeit zu erreichen.
Balance – die Gewichtsverteilung
Der Balancepunkt ist der Punkt entlang des Schlägers, wo er im Gleichgewicht bleibt:
- Ausgeglichen → Balance = Mitte
- Kopflastig → Balancepunkt Richtung Kopf → mehr Durchzug
- Grifflastig → Balancepunkt Richtung Griff → mehr Kontrolle & Wendigkeit
Wichtig: „Kopf-“ oder „Griff-“lastig heißt nicht, dass die eine Seite schwerer ist – es beschreibt nur die Massenverteilung.
Schwunggewicht – das wahre Maß der Dynamik
Das Schwunggewicht beschreibt den Widerstand des Schlägers gegen Kreisbewegung. Das ist die Größe, die du wirklich spürst, wenn du schwingst.
Einfach gesagt:
Ein hoher SW wird als satter, ruhiger und kraftvoller empfunden.
Ein niedriger SW fühlt sich agiler, schneller und explosiver an.
Aber:
Mehr Gewicht bringt nur bis zu einem Punkt Vorteile.
Ab einer gewissen Trägheit verlierst du wieder Schlägerkopfgeschwindigkeit – die Ballgeschwindigkeit sinkt.
Kompromiss:
- Niedriges SW → mehr Beschleunigung, mehr Speed aus dem Arm, höhere Endgeschwindigkeit, aber auch mehr Rückstoß durch den Ball.
- Hohes SW → mehr Eigenpower aus der Masse, geringere Beschleunigung, aber weniger Beeinflussung durch den Ball, bessere Stabilität.
- Optimal ist, wenn Schlägergeschwindigkeit und Masse perfekt zusammenspielen.
👉 Das Schwunggewicht kombiniert Masse und Balance – es ist der ehrlichste Indikator für Power, Kontrolle und Komfort und dein Spür- und Spielverhalten.
Power Potential & Hittingweight
Das Power Potential (ACOR) zeigt, wie effizient dein Schläger beim Ballkontakt Energie zurückgibt.
Hittingweight ist die „effektive Masse“ am Treffpunkt. Dort, wo du triffst, wirkt eine bestimmte Masse – nicht die Gesamtmasse des Schlägers.
➜ Der höchste Wert liegt typischerweise näher am Balancepunkt als an der Spitze.
Heißt: selbst kleine Veränderungen in der Balance oder beim Tape-Tuning können den Sweetspot deiner Powerzone spürbar verschieben.
Plow-Through & Whip-Through – Gefühl trifft Physik
Plow-Through: Gefühl eines massiven, ruhigen Treffers – der Schläger „schiebt“ durch. (Mehr Gewicht = mehr Plow-Through)
Whip-Through: Gefühl einer Peitschbewegung – schnelle Beschleunigung, der Schläger „zieht“ sich durch. (ein leicht kopflastiger Aufbau = mehr Whip)
Beide Effekte entstehen aus der Masseverteilung, dem Schwunggewicht und dem Timing.
Die Physik des Schwungs – das Doppelpendel
Ein Tennisschwung ist kein einfacher Armzug – es ist ein perfekt abgestimmtes System aus Energieübertragung und lässt sich als Doppelpendel abbilden:
- Oberkörper beginnt → Energie geht in den Oberarm.
- Oberarm wird gebremst → Energie geht in den Unterarm.
- Unterarm wird gebremst → Energie geht in den Schläger.
Das Handgelenk liefert präzise den letzten Impuls.
myRacket-Insight: Timing ist wichtiger als Muskelkraft. Wir analysieren deine Schwungkurve und passen den Schläger optimal an.
Rahmenverhalten & Steifigkeit
Steifigkeit ist der Widerstand des Rahmens gegen Biegung.
Man unterscheidet zwischen:
- Statische Steifigkeit: gemessen im Labor (z. B. RA-Wert)
- Dynamische Steifigkeit: real beim Schlag – beeinflusst durch Verteilung, Kopfgröße, Flexzonen
Steifer Rahmen → direkter, explosiver.
Weicher Rahmen → komfortabler, besser im Gefühl.
Vibration & Frequenz – das Feedback
Nach dem Ballkontakt schwingt der Rahmen – das ist die Vibration.
- Stiff & leicht: hohe Frequenz, kurze Periode, kleine Amplitude → präzises, hartes Gefühl.
- Weich & schwer: niedrigere Frequenz, längere Periode, größere Amplitude → weicheres, gedämpftes Gefühl.
Es gibt den Vibrationsknoten (Sweetspot der Ruhe) – ein Bereich, in dem kaum Vibration spürbar ist.
Customizing & Tuning
Individualisiere dein Setup:
Mehr Gewicht auf 12 Uhr erhöht Power & Länge
Mehr Gewicht auf 3 & 9 Uhr verbessert Stabilität bei Off-Center-Treffern
Mehr Gewicht im Griff erzeugt ein weicheres Gefühl und weniger Vibration
Energieübertragung im Schlag
Bei jedem Schlag fließt Energie:
- 45 % in Ballverformung
- ca. 40 % in Saitenverformung
- ca. 10 % in Rahmendurchbiegung
- Restverlust: Wärme, Schall, Vibration
Ziel: Möglichst viel Energie in Saiten/Schläger und möglichst wenig unnötiger Verlust.
myRacket-Insight: Wir betrachten dein Gesamt-System: wie Rahmen + Saiten + Masse zusammenwirken.